„Frühe Bildung“ und „Kindheitspädagogik“ liegen im Trend: Spätestens seit den großen Leistungsstudien, wie PISA, gerät die frühkindliche Lebensphase immer deutlicher in den Fokus bei der Frage nach gelingenden Bildungsverläufen. Aber auch viele weitere Aspekte haben dazu beigetragen, dass die Diskussion um Frühe Bildung an Bedeutung gewonnen hat. Lernen beginnt mit der Geburt!
Frühe Bildung als Schlüssel für schulischen Erfolg und psychische Entwicklung
In den ersten 10 Lebensjahren ist das menschliche Gehirn besonders plastisch. In keiner anderen Lebensphase lernen Menschen so schnell und intensiv. Jede jetzt gemachte Lernerfahrung legt neuronale Spuren und Strukturen, auf denen nachfolgende Lernprozesse aufbauen. Die im Vorschulalter gewonnenen Erfahrungen und erworbenen Kompetenzen sind entscheidende Prädiktoren für schulischen Lernerfolg – und für eine gesunde psychische Entwicklung.
Herausforderungen und Diskussionen in der aktuellen Bildungspolitik
Bildungspolitisch erfährt die Frühe Bildung in Deutschland aber nicht nur durch wissenschaftlich-fachliche Erkenntnisse große Aufmerksamkeit. Auch mit der gestiegenen Zahl berufstätiger Mütter und dem seit 2013 garantierten Rechtsanspruch auf einen Kindertagesstätten-Platz ab dem ersten Lebensjahr rückt die Frage nach der Qualität früher Bildung zunehmend in den Mittelpunkt.
Qualifikationen für pädagogische Fachkräfte und Qualitätsansprüche an Kindertagesstätten
Welche Qualifikationen und Kompetenzen müssen pädagogische Fachkräfte mitbringen, um den gestiegenen Ansprüchen zu entsprechen? Welchen Qualitätsansprüchen müssen Kindertagesstätten (KiTas) genügen, um ihrem Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsauftrag gerecht zu werden? Es wird künftig stärker auch darum gehen, Institutionen der Frühen Bildung mit den weiterführenden Schulen – allen voran den Grundschulen – zu verzahnen, um eine Kontinuität in Bildungsverläufen und -zielen zu erreichen. Der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan von 0 - 10 Jahren bildet diese Entwicklung bereits ab.
Der Bedarf an qualifizierten pädagogischen Fachkräften und die Rolle der accadis Hochschule
Frühe Bildung befindet sich in einem Umbruch, den spannende und auch kontroverse Diskussionen und bildungspolitische Herausforderungen begleiten. Der Bedarf an qualifizierten pädagogischen Fachkräften ist enorm. Alleine in Hessen fehlen über 30.000 KiTa-Plätze; eine der größten Hürden ist dabei der Fachkräftemangel. Eine der Hochschulen, die dem großen Bedarf mit einem entsprechenden Studienangebot Rechnung trägt, ist die accadis Hochschule in Bad Homburg.
Duales Studium „Kindheitspädagogik und mehrsprachige Bildung“
Die accadis Hochschule Bad Homburg bietet seit dem Jahr 2020 den Studiengang „Kindheitspädagogik und mehrsprachige Bildung B. A.“ an. Der Studiengang kann im dualen Studienformat (die Studierenden arbeiten an drei Tagen in der Praxis) oder berufsbegleitend (die Studierenden studieren an einem Tag in der Woche) absolviert werden. Studierende beider Studienformen haben also die Möglichkeit, die an der Hochschule erworbenen Lerninhalte durch die berufliche Tätigkeit unmittelbar mit praktischen Erfahrungen in Beziehung setzen und reflektieren zu können.
AbsolventInnen des Dualen Studiums erlangen in der Regelstudienzeit von drei Jahren ihren Studienabschluss und sammeln zugleich bereits Praxiserfahrung. Nach dem Studium sind sie also nicht nur akademisch qualifiziert, sondern bringen auch schon mehrjährige Berufserfahrung mit – für Arbeitgeber ein echter Mehrwert. Für Studierende ist das Duale Studium auch deshalb attraktiv, weil durch das feste Einkommen die Studiengebühren finanziert werden und sich die Kosten für den eigenen Lebensunterhalt deutlich reduzieren.
Das Studium verbindet klassische fachwissenschaftliche Module zur Pädagogik und Psychologie mit anwendungsorientierten Modulen zur Gestaltung von Lern- und Bildungsprozessen im Kindesalter. Management-Anteile bereiten auf eine mögliche spätere Leitungstätigkeit vor. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Spracherwerb bei Kindern, die mehrsprachig aufwachsen. Da dies immer mehr Kinder in Deutsch-land betrifft und die accadis Hochschule zugleich durch die benachbarte accadis International School auf umfangreiche Erfahrungen mit mehrsprachiger Bildung zurückblicken kann, lag es nahe, diese Ressourcen für Studierende nutzbar zu machen.
Akkreditierung, Abschlüsse und Perspektiven für Studierende der Kindheitspädagogik
Der Studiengang ist akkreditiert und garantiert den Studierenden ein hohes akademisches Niveau verbunden mit der Möglichkeit, mit dem Bachelor-Abschluss die Zertifizierung als „Staatliche anerkannte Kindheitspädagogin” bzw. “Staatlich anerkannter Kindheitspädagoge“ zu erhalten. Der akademische Bachelor-Abschluss berechtigt zur Aufnahme eines Master-Studiums in kindheitspädagogischen Studienrichtungen und eröffnet so neben der Möglichkeit zum sofortigen Berufseinstieg auch die Option, sich wissenschaftlich weiter zu qualifizieren. Für viele Studierende außerdem ein echtes Plus: Anders als an vielen Hochschulen studiert man an der accadis Hochschule in kleinen Gruppen und in einem familiären Umfeld. Kommilitonen werden nicht selten Freunde fürs Leben.
Die Rolle des Studiums als Ergänzung zur klassischen Erzieherausbildung
Das Studium der Kindheitspädagogik versteht sich nicht als Konkurrenz zur klassischen Erzieherausbildung. In der Fachwelt besteht Konsens darüber, dass die gestiegenen Anforderungen im Hinblick auf Bildung, Betreuung und Erziehung in der Frühen Kindheit die professionelle Perspektive verschiedener Berufsgruppen erfordern. Insofern ergänzt eine akademische Ausbildung die Diversifizierung pädagogischer Professionen und bereichert multiprofessionelle Teams.
Ausblick auf den steigenden Bedarf an pädagogischen Fachkräften mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026
Mit dem 2026 in Kraft tretenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen wird der Bedarf an pädagogischen Fachkräften weiter steigen. Auch die pädagogischen Teams der Grundschulen werden dann von den gut ausgebildeten staatlich anerkannten Kindheitspädagogen profitieren.